Von Katharina Körber
„Mein Berufsziel war die PR nicht“, sagt Adelheid Utters-Adam (59), seit 2010 Leiterin der Pressestelle des Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. „Das hat sich im Laufe der Zeit durch meine ehrenamtliche Arbeit so entwickelt.“
Nach ihrem Germanistik- und Geschichtsstudium begann sie ihre journalistische Tätigkeit bei den Kinder- und Jugendzeitschriften des Weltbild-Verlags. Sie arbeitete für die Zeitschrift „Jugendnachrichten“ beim Bayerischen Jugendring und war Redakteurin in der Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats München. „An meiner Arbeit beim Caritasverband schätze ich, dass sie sehr abwechslungsreich ist und ich jeden Tag ein neues Thema zu bearbeiten habe“, so Utters-Adam.
Für PR-Trainees ist es ein absolutes Muss, Nachrichten zu schreiben. „Heute benötigt man in der PR den gesamten Blumenstrauß an Medieninstrumenten“, weiß Utters-Adam.
Ihr Ratschlag: „Man braucht sehr viel Durchhaltevermögen, Gründlichkeit, eine hohe Sensibilität für die Menschen, für und über die man schreibt und muss es gerne tun.“
Von Katharina Körber
„Ich habe einen Schlingerkurs hingelegt“, sagt Thomas Bucher (42), seit 2009 Ressortleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim DAV in München. „Aber das ist typisch. Viele, die in der PR arbeiten, haben vorher etwas anderes gemacht.“
Nach seinem Soziologie-Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Dortmund und war als Journalist tätig. Erste Berufserfahrung in der PR sammelte er 1998 als Mitarbeiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Soziologie-Lehrstuhl der Dortmunder Universität. 2003 bildete er sich als PR-Fachredakteur weiter. „Die kommunikative Schnittstelle zu sein – das finde ich großartig“, so Bucher. „Ich bin das Scharnier nach außen und habe mit allen zu tun.“ Der begeisterte Bergsteiger und Autor von Kletterführern schätzt zudem die Vielseitigkeit seines Jobs.
Ein PR-Volontär sollte laut Bucher lernen, kurze und prägnante Texte zu schreiben, sich zu organisieren und mit Menschen umzugehen.
Sein Rat: „Praktika machen, vom Thema begeistert sein und die richtige Sparte finden.“
Von Katharina Körber
Mit Texten zu arbeiten: Das liegt Annika Klauer schon immer am Herzen. Die 32-Jährige ist seit 2011 Redakteurin beim DJH in München. Sie studierte Kulturwissenschaften und Buchwissenschaft. So gelang ihr auch der Einstieg ins Lektorat beim Ernst Reinhardt Verlag, wo sie zuerst als Volontärin, später als Assistentin tätig war.
Nach einer Weiterbildung zur Online-Redakteurin kam sie zur Pressearbeit. Bei ihrem damaligen Arbeitgeber System Worx, einem Start-up-Unternehmen, baute sie die Bereiche Pressearbeit, Online-Redaktion und Marketing eigenständig auf.
Heute umfasst ihre Tätigkeit die klassische PR-Arbeit, das Verfassen und Redigieren von Beiträgen für Verbandszeitschriften und Online-Medien sowie Content-Pflege, Social Media, Projekt- und Veranstaltungsmanagement. Sie bildet mit ihrem Fachbereichsleiter ein zweiköpfiges Team und schätzt die kurzen und persönlichen Absprachen sowie ihre selbstständige Arbeit in der internen und externen Kommunikation.
Ihr Tipp: „Als PRler sollte man authentisch sein, gut zuhören, offen und kreativ sein.“
Von Katharina Körber
In der PR zu arbeiten – das war schon lange ihr Traum. Nicole Melzer (31) ist seit 2010 Senior Account Executive bei Johnson King Ltd. in München. Ihr Berufsziel verfolgte sie konsequent, studierte Politikwissenschaft und Kommunikation und machte Praktika in verschiedenen PR-Agenturen. „Ich war davon überzeugt, dass das mein Traumberuf ist“, sagt Melzer.
In die PR-Branche ist sie als Trainee in der PR-Agentur Relatio eingestiegen. Parallel dazu machte sie an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing (BAW) ein Studium zur PR-Fachwirtin. Heute betreut die von der Deutschen Akademie für Public Relations (DAPR) qualifizierte PR-Beraterin bei Johnson King sechs Kunden. Besonders mag sie dabei den kreativen Aspekt ihrer Arbeit sowie die IT- und Technologie-Themen.
Eine ideale PR-Trainee-Stelle sollte laut Melzer zum einen eine angemessene Bezahlung bieten, und außerdem die Möglichkeit, sich ohne Verantwortung auszutesten. Zudem sollten Trainees als vollwertiges Teammitglied gesehen werden, die Grundlagen der Kommunikation und vor allem der Krisen-PR vermittelt bekommen. Wichtig für Trainees ist es laut Melzer, sich in sozialen Netzwerken zu engagieren, wie zum Beispiel bei Facebook und XING.
Melzer rät: „Als PRler braucht man Geduld, mehr Gelassenheit als der Kunde und einen klaren Kopf. Zudem sollte man hinter dem Produkt, der Marke oder dem Unternehmen stehen, das man vertritt.“
Von Katharina Körber
„Ich bin ein absoluter Quereinsteiger“, sagt Kwam Walton (39), seit 2010 Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Verband der Bayerischen Chemischen Industrie in München. Nach seinem Pädagogikstudium kam er über den Wehrdienst zur Bundeswehr und arbeitete 15 Jahre lang als Offizier. „Ich wurde regelrecht ins kalte Wasser geschmissen, habe eine kurze Fortbildung gemacht und war dann schnell Mr. Bundeswehr“, so Walton. Seit 2004 ist er nun schon in der PR tätig.
Was er an seinem Job schätzt? Die Vielfältigkeit und den Kontakt zu Menschen. Denn seine Stelle bei den Bayerischen Chemieverbänden ist mehr als eine reine Pressesprechertätigkeit. Dazu gehört auch Weiterbildung, also die Meisterausbildung, Lehrerfortbildungen sowie die Zusammenarbeit mit Lehrern und Schülern. Mit seinem Chef vertritt Walton die Interessen von 350 deutschen Chemiefirmen in der Öffentlichkeit. „Neugier bewahren und von sich aus aktiv werden“: das rät er zukünftigen PRlern.
Von Katharina Körber
„Mein Schornsteinfeger“ hieß 1981 das Thema, das Rudolf Baier (57) für die Aufnahme an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München bearbeiten sollte. Denn er wollte eigentlich Kulturredakteur werden. Der damalige Pressechef der Handwerkskammer war von ihm so begeistert, dass er ihn auf der Stelle abwarb. „Ich hab den Job sofort angenommen und bin dabei geblieben, weil ich neben der klassischen PR-Arbeit auch die Deutsche Handwerkszeitung redaktionell mitgestalten konnte“, sagt Baier, „Learning by doing ist besser als graue Theorie.“
Heute, 30 Jahre später, ist er mit Leib und Seele Redakteur für berufliche Bildung, Kunst und Kultur und gleichzeitig auch Leiter der Pressestelle mit zwei Mitarbeitern. „Die Vielfalt macht den Charme meines Jobs aus“, so Baier. Für ihn ist die Kommunikation das A und O und die natürlich immer im Dialog. Sein wichtigstes Arbeitsinstrument ist das Telefon. Am liebsten trifft er seine Gesprächspartner persönlich.
Laufend werden Praktikanten in der Pressestelle der Handwerkskammer ausgebildet. „In die PR sollte man reinschnuppern. Einfach anrufen, vorbeikommen, ich hab noch nie jemanden abgewiesen“, so Baier.
Von Mirjam Eggers
Während ihres Studiums arbeitete Ina Franz als Teilzeitkraft in der Pressestelle der Handwerkskammer Schwaben. Nach einem Volontariat bei einer Münchner PR-Agentur entschied sie sich für eine Weiterbildung zur Pressereferentin. Seitdem ist sie bei der Gemeinde Neubiberg als Pressereferentin tätig. „In der Gemeinde gibt es eine große Bandbreite an Themen, wie zum Beispiel Politik, Wirtschaft und Kultur. Auch die Fülle der Aufgabenbereiche reizt mich, wie die Erstellung von Publikationen und die Gestaltung von Internetseiten“, so Franz.
Wer in die PR möchte, sollte in jedem Fall auch im Online-Bereich fit sein. Ihr Tipp für alle, die den Einstieg in die PR suchen: zeigen, dass man auf Menschen zugehen und mit ihnen reden kann. Außerdem muss man sich gut organisieren können und darf in der Hektik nicht den Überblick verlieren.
Von Mirjam Eggers
Als Radiojournalist entdeckte Wolfgang Nickl, dass das Internet ein Medium ist, das ihn sehr interessiert. Nach einer Weiterbildung wurde er bei der Stadt München als Online-Redakteur eingestellt. Er übernahm bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 allgemeine Aufgaben in der Presseabteilung. So wuchs er in seine Aufgabe als Pressesprecher hinein.
Er schätzt die Vielfältigkeit der Aufgaben: Vom Erstellen von kompletten Redebeiträgen bis hin zur Organisation von Pressekonferenzen. „Man muss einen Hang zum Stress haben und mit knapper Zeit umgehen können“, so Nickl. Neben der klassischen PR müsse man auch die Online-PR abdecken können: „Je besser man beide Schienen drauf hat, desto besser ist man gerüstet.“
Sein Tipp: kommunikationsfreudig sein. Zudem müsse man Fallen schnell erkennen können und die Fähigkeit besitzen, Konflikte zu lösen. „Ohne Kompetenz in der Krisen-PR braucht man die Sache gar nicht angehen. Sie ist die Königsdisziplin in der PR“, erklärt Nickl.
Von Mirjam Eggers
Die PR war zuerst nicht das Ziel von Kirsten-Solange Weber. Während ihrer Weiterbildung zur Online-Journalistin leitete sie ein Projekt für den Kinderschutzbund und wurde dort übernommen. An ihrer Tätigkeit schätzt Weber die Kreativität und die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren. Ihre Arbeit gefällt ihr, weil ihr das Produkt, das sie verkauft – der Kinderschutzbund – wirklich liegt. Die Pressearbeit sei sehr umfangreich, weil verschiedene Aufgaben in ihr Arbeitsumfeld gehören: Imagefilme organisieren, Kampagnen planen und Webseiten umgestalten.
Bei einer Ausbildung im Bereich PR sollte man lernen, mit der Presse umzugehen, sagt Weber. Schließlich gilt es, das Unternehmen an den Mann / die Frau zu bringen. Außerdem müsse man lernen, für die Zielgruppe verständlich zu texten, denn in der Pressestelle fungiert man als Mittler zwischen Fachkräften und Öffentlichkeit.
Ihr ganz persönlicher Tipp: neugierig bleiben und Lust haben, sich auszuprobieren.
Von Mirjam Eggers
Vor ihrer Weiterbildung zur Pressereferentin arbeitete Manuela Schwab als Redakteurin bei einer Münchner Lokalzeitung. Dort musste sie viele Aufgabenfelder gleichzeitig abdecken. Sie wollte sich auf einen Bereich spezialisieren. Pressemitteilungen zu formulieren, reizte sie. Deshalb wechselte Schwab zur Verbraucherzentrale Bayern. Daneben organisierte sie ein Projekt für den Caritasverband. Zuletzt stieg sie als Pressesprecherin beim Suchthilfeverein Condrobs e. V. ein.
Am meisten freut sich Schwab über die Vielschichtigkeit ihrer Tätigkeit: „Man muss Spaß an Sprache und am Schreiben haben, aber auch organisieren und mit Menschen umgehen können.“ Ihr Ratschlag für alle, die sich nach Jobs im PR-Bereich umsehen: „Man sollte für ein Unternehmen arbeiten, hinter dem man wirklich steht.“ Außerdem habe man in der Pressearbeit mit vielen Leuten zu tun, die alle sehr unterschiedliche Ansichten hätten. Ein ausgleichendes Wesen sei daher unverzichtbar.